Jedes Jahr das Gleiche, zu Weihnachten regiert die Traditon, keine kulinarischen Experimente ! Das gibt Halt auf hoher See und vereinfacht die Abläufe, auch wenn es hektisch wird. Weder Hummer noch Bockwurst - hier gibts zum Heiligabend immer: Maronencremesuppe, einen winterlichen Salat mit Orangen, roter Beete, Walnüssen und dann einen Krustenbraten vom Schwein. Nur die Weine wechseln natürlich, dieses Jahr waren dabei:
- Der Kandidat zur Maronensuppe: Chateau de Nages "Cuvée JT" blanc 2009 Costieres de Nimes (14,5% / 15 €) Ein fast reinsortiger Roussane, selektierte Trauben, fermentiert in neuem Holz. Schlug sich tapfer, null Frischfrucht, dafür viel nussiger Schmelz. Hat Attitüde wie ein weißer Ch9dP, also nicht zu kalt genießen. Reichaltig, passte zu Gericht und Anlaß sehr gut.
- Zum Krustenbraten trat an Bordeaux in Gestalt von Chateau Clerc Milon 2006 (13% / 46€) Viel Rauch in der Nase, die Zigarre im Glas, mittlerer Körper, verströmt herb-männliche Attribute. Verliert sich dann aber, nicht sehr nachhaltige Aromatik. Kein Großer, blieb hinter den Erwartungen zurück. Auch der Rest am zweiten Tag startetet nicht durch.
Besserung kann nur noch der Chateuneuf bringen, der schon auf seine Entkorkung wartet, eine Flasche Pegau Réservée 1997. Die wird morgen am 2. Weihnnachtstag verputzt, schon mit Blick auf die Nordsee...
Der Sau gehts an den Kragen... |