Hier mal ein Post, übernommen vom Weinblog zur Tour de France. Auf den möchte ich nochmal aufmerksam machen: Zu allen durchfahrenen Weinbaugebieten wird was geöffnet.
"Geradelt" wird zu Beginn noch nicht durch den Wein, in Flandern und in der Wallonie. Zwar gibt es einige (Wein)Einsprengsel in den Niederlanden in den Südprovinzen Limburg und Brabant und in Belgien im Tal der Maas (Chateau Bon Baron). Von großer Bedeutung ist das nicht, als alte Handelsnationen importieren sich beide Länder ihren Wein, einiges davon aus Übersee. Tradition hat dagegen das Brauwesen, Grolsch zum Beispiel ist schon im Jahre 1615 gegründet worden. Und natürlich hatten die Mönche schon früh ihre Finger im Spiel, wie eigentlich immer, wenn es um die "Erfindung" geistiger Getränke ging. Auch heute findet man unter den Abtei - und Trappistenbieren und auch bei kleineren Familienbrauereien ungewöhnliche Spezialitäten. Einige davon wurden geöffnet. Diesmal nicht mit Weinfreunden, sondern mit Liebhabern des Gerstensaftes.
- Christoffel Bier Brauerei St. Christoffel in Roermond / Niederlande (6%): Bernsteinfarben, recht hefiger Antrunk, im Mund Fett, auch starkes Schaumgefühl. Das Bier ist doppelt gehopft, geschmacklich noch im Bereich des normalen, wie ein etwas dichteres Weizenbier.
- "Grand Cru" Brauerei Rodenbach in Roeselare / Belgien (6%): Da gehts auch schon los, das Grand Cru wird für 2 Jahre in großen Eichenfudern gereift. Was einem Barolo gut tut, kann das auch einem Bier gut tun ? Sehr dunkel, starke Bitternote, schmeckt wie abgestandener Cidre, Orangenzesten, kein Biergeschmack. Wurde kontrovers diskutiert, ich plädierte hier für charakterstark und eigensinnig
- Westmalle "Dubbel" Liebfrauenabtei vom Heiligen Herzen von Westmalle / Belgien (7%): Dunkel, etwas Lakritze, leichte Süße, "Malzbierton". Für mich sehr gut, noch besser ist das Tripel.
- "Delirium Tremens" Brasserie Huyghe in Melle / Belgien (8,5%): Helles, transparentes Bier, recht weich, beinahe cremig. Unschön aber die Nase, hat was schweißiges, riecht unfrisch. Auch sehr aufdringliche Flasche mit Steingutlakierung und häßlichen Tieren drauf.
- "Optima Bruno" Abtei Grimbergen in Waarloos / Belgien (10%): dunkles Starkbier, ein Mundfüller, das "Portweinbier" der Probe, weinig, likörig, recht süß. Typischer Klassiker für diesen besonderen Biertyp. Sehr gut, Favorit der Probe.
- St. Louis "Kriek Lambic" Brasserie van Honsebrouck in Ingelmunster /Belgien (4%): Der Nachtisch ! Bier mit Kirsche zu aromatisieren ist wohl eine belgische Idee, die kennen sich ja auch gut mit Pralinen aus. Klare Kirschnote in der Nase, frische angenehme Frucht. Auch im Mund gutes Gleichgewicht aus süßer Kirsche und frischem Hopfenton. Lecker. (super website !)
- "Egmond Bier" von der Slijterij Meijer in Egmond aan Zee, leider ohne genaue Herkunftsbezeichnung. Große Flasche mit Korken, edle Sektausstattung. Trotzdem fand hier die Rückkehr zu gewohnter Bieraromatik statt, hell, hopfenbitter, süffig. Das war auch gut so, denn die ganzen Spezialbiere machen Durst.
Grand Cru - Bierprobe
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen