Altweine

Ich trinke Wein eigentlich gerne jung. Weiße, knackig frisch, mit Frucht, die noch direkt von den Trauben kommt. Auch gegen satte rote Frucht und jugendliche Gerbstoffe hab ich in der Regel nichts einzuwenden, mir gefällt diese direkte, ungestüme Art. Viele Weine sind heute ja auch auf sofortigen oder baldigen Genuß erzeugt, auch bei seriösen, kleinen Produzenten, auch im Bordeaux zum Beispiel. Diese Schnellebigkeit kann man beklagen, oder eben auch nicht.Von allen Genußmitteln begleitet aber gerade den Wein der Mythos des Weglegens, der Reifung im dunklen Keller. Traditionell war "großer Wein" stets "alter Wein", der auch heute noch unwiderstehliche Anziehungkraft ausübt, wie etwa auf Weinauktionen, wo für Weinantiquitäten Rekordsummen gezahlt werden. Zu einem gereiften Wein verhält man sich eben oft emotional: Man trinkt vielleicht mal den eigenen Jahrgang, legt Flaschen aus den Geburtsjahrgängen der Kinder weg, läßt im eigenen Keller so manches reifen, um es dann nach Jahren mit einer erhofften Genußdividende öffnen zu können.
All das mache ich natürlich auch. Dabei ist das Alterungspotential vergorenen Traubenmostes keine technische Standardgröße und deshalb nicht zuverlässig und präzise vorhersehbar. Und natürlich wird nicht aus jedem jungen schruppigen Entlein nach 10 Jahren oder mehr ein geschmeidiger Schwan. Deshalb werden nun nacheinander alle Flaschen aus den achtziger und neunziger Jahren aufgezogen und hier vorgestellt.

Hier die bisherigen Flaschen der "Altweinvernichtungsaktion":

in der Pipeline:
  • + div. andere Bordeaux aus den 90ern
  • ´95er Beaucastel Ch9dP
  • ´90er Valpolicella  ??
  • ´93 Ch. Musar
  • Burgunder aus den Neunzigern
  • Gran Reservas aus den 80ern
  • übriggebliebene Südfranzosen aus den 90ern

    und weitere Kelleropis...