Nach dem ´95er Südfranzosen wurde diesmal einer der ältesten Kandidaten aus dem Keller geöffnet: Don Jacobo Gran Reserva 1983 der Bodegas Corral aus der Rioja (gekauft vor zig Jahren in einem kleinen spanischen Laden in Köln für ca. 16 DM). Diese Gattung steht für das klassische Spanien, Tempranillos mit langer Faß-und Flaschenreife schon im Weingut. Die Gran Reservas kommen eigentlich schon trinkreif beim Konsumenten an, vertragen in der Regel aber auch noch eine weitere Aufbewahrung recht gut. In der Rioja werden die Jahrgänge offiziell bewertet (m/n/b/mb/e), der Jg.83 wird mit B wie bueno, also gut angegeben.
Und wie war er denn nun in Form, der 27 Jahre alte Spanier ? Nun, der Korken sah unter der Kapsel noch sehr gut aus, brach aber dann leider beim öffnen in zwei Teile, der untere flutschte in die Flasche - also vorsichtig den Inhalt umfüllen. Ärgerlich, denn ich wollte dem Wein nicht zu viel Sauerstoff gönnen. Diese Sorge erwies sich aber als unbegründet. Farbe sehr hell, transparent, orangefarben am Rand. Der Duft war schön, sehr offene Reifnase, etwas Orangenschale, kalter Früchtetee, getrocknete Kräuter- da entwickelte sich auch noch was. Es war noch Leben im Wein ! Im Mund dann allerdings ziemlich wässrig, etwas Bitterkeit wie abgestandener Schwarzer Tee, nur ganz wenig Karamellsüße auf der Zungenspitze. Das ganze hatte natürlich trotzdem seinen Reiz und ließ sich, auch durch eine gewisse alkoholarme Leichtigkeit, gut wegschlürfen (12,5%). Passend dazu gabs dann ein spanisch inspiriertes Gericht: Huhn mit Pestokruste und krossem Speck auf eingekochtem Tomaten-Karottengemüse.
Und wie war er denn nun in Form, der 27 Jahre alte Spanier ? Nun, der Korken sah unter der Kapsel noch sehr gut aus, brach aber dann leider beim öffnen in zwei Teile, der untere flutschte in die Flasche - also vorsichtig den Inhalt umfüllen. Ärgerlich, denn ich wollte dem Wein nicht zu viel Sauerstoff gönnen. Diese Sorge erwies sich aber als unbegründet. Farbe sehr hell, transparent, orangefarben am Rand. Der Duft war schön, sehr offene Reifnase, etwas Orangenschale, kalter Früchtetee, getrocknete Kräuter- da entwickelte sich auch noch was. Es war noch Leben im Wein ! Im Mund dann allerdings ziemlich wässrig, etwas Bitterkeit wie abgestandener Schwarzer Tee, nur ganz wenig Karamellsüße auf der Zungenspitze. Das ganze hatte natürlich trotzdem seinen Reiz und ließ sich, auch durch eine gewisse alkoholarme Leichtigkeit, gut wegschlürfen (12,5%). Passend dazu gabs dann ein spanisch inspiriertes Gericht: Huhn mit Pestokruste und krossem Speck auf eingekochtem Tomaten-Karottengemüse.
P.S. probiere gerade nach 16 Stunden noch einen Schluck, der Wein zerfällt langsam, die Farbe tendiert ins bräunlich, die Bitterkeit nimmt zu, ich erlebe das Ende eines langen Weinlebens...
Ach, diese Bilder atmen Weinkultur!
AntwortenLöschenUnd auch noch durch ein Goldnetz gesichert. ein wahrer Klassiker !
AntwortenLöschenDas Goldnetz hat einen speziellen Namen, hab ich mal irgendwo gelesen. Komme aber nicht mehr drauf + finde auch im Netz nix so schnell nix darüber.
AntwortenLöschenBald noch mehr "Weinkultur". Auch Bordeauxs aus den 80ern kommen dran + Ch9dP...