Manchmal hat der Weindeuter auch Glück. So geschehen im Herbsturlaub an der nordholländischen Küste, genauer in Egmond aan Zee, um 8 Uhr morgens beim Frühstückseinkauf im 't Winckeltje, einem kleinen Käse und Delikatessenladen. Da probierte in der Frühe der Inhaber nämlich einige Weine, die ihm neu für sein kleines Weinregal angeboten wurden. Nach einigen neugierigen Blicken durfte ich mitverkosten. Und siehe da, es waren Rote und Weiße von Rebstöcken, die, nur ein paar Kilometer von der Küste entfernt, auf den saftigen Sand und Lehmböden des Polderlandes hinter Alkmaar wachsen.
"Hollandwein" hab ich ja schon öfters probiert, das Thema hat Höhen und Tiefen (hier dokumentiert, klick). Was sich hier hinter den hübsch-häßlichen Windmühlenetiketten verbarg, war allerdings durchaus trinkbar. Also wurde mit einem Weinfreund eine Spontanverkostung am Strand organisiert. Die beiden "Nordholländer wurden dabei verstärkt um einen Roten von der Ahr und um zwei Südfranzosen.
"Hollandwein" hab ich ja schon öfters probiert, das Thema hat Höhen und Tiefen (hier dokumentiert, klick). Was sich hier hinter den hübsch-häßlichen Windmühlenetiketten verbarg, war allerdings durchaus trinkbar. Also wurde mit einem Weinfreund eine Spontanverkostung am Strand organisiert. Die beiden "Nordholländer wurden dabei verstärkt um einen Roten von der Ahr und um zwei Südfranzosen.
Kontrastreiche Weine im Härtetest |
- Solaris (weiß) 2010 + Rondo (rot) 2009 Wijngaard Noordland (11,5% + 12% / je 8,90€) In Noord-Scharwoude begann Johan Stoop, de wijngaardenier 2005 mit dem ersten Setzen von Rebstöcken, allesamt auf Pilzresistenz gezüchtete Sorten. Der Wingert liegt 3,70 Meter unter dem Meeresspiegel. Auf mittlerweile 3000 qm Rebfläche stehen neben Rondo und Solaris auch noch die weiße Palatina und die rote Salomé. Hört sich romantisch an, und das ganze Projekt wird sicher auch mit viel Liebe betrieben. Aber wie schmecken die Weine ?
Der weiße Solaris kommt recht traubig in die Nase, leichter Muskatellertouch. Im Mund dann frisch, Säure, Zitrus, schlank. Nicht sehr nachhaltig, ein Gaumenflüchter. Der rote Rondo ist überraschend farbstark, kirschfruchtige Nase, auch im Mund frisch, durchaus süffig-saftig, wurde mit zunehmender Kühlung im Seewind immer besser. - Frühburgunder 2009 Winzergenossenschaft Mayschoß - Altenahr /Ahr (13% / 15€) Nach den Holländern kommt hier viel Duft ins Glas, delikate reife Kirschfrucht, im Mund Schmelz, voll, sehr gute Länge. Der gute Jahrgang schlägt durch, die Aromatik entspricht aber auch dem Stil der Genossen von der Ahr. Verblüffend die Standfestigkeit der Flasche, nach 4 Tagen war der Rest noch ein guter Genuß. Keine nennenswerte Zunahme der Säure, feine rauchige Tabakwürze.
- "Lou Maset" 2009 Domaine D ´Aupilhac / Languedoc (13,5% / 9€) Ein Sprung nach Süden, der Einstiegswein dieser bekannten Domaine aus Montpeyroux. Hier sind die klassischen Rebsorten des Midi drin: Grenache, Cinsault, Carignan, Syrah, Mourvedré. Hat die für gute Midiweine schöne und lebendige Mischung aus dichter Frucht, Pfeffer, Lakritz und sanften Gerbstoffen.
- "Les Nobles Pierres" 2005 Chateau de Lascaux Pic Saint Loup (14% / 16€ / 80% Syrah, 20% Grenache) Hier wird die Latte noch einmal deutlich höher gehängt. Sehr reichhaltiger und kräftiger Wein in schönster Entwicklung. Natürlich eine satte dunkle Frucht, das erwartet man, dieses schöne Süßespiel von reifen Beeren, Trockenpflaume, Rumtopf. Dahinter und danach aber auch ein herrlich finessenreiches Kräuterspiel, Menthol, Zimt, eingelegte Oliven. Im Mund füllig, cremiger Gaumendruck, den man sich gerne gefallen läßt.
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