Das Super-Schoppen-Shopper-Paket von Lidl für 9,99€: Das Buch Super Schoppen Shopper 2011 (klick) von Cordula Eich und 2 Flaschen Rotwein vom Winzer und Platzhirsch der Internet-Weinszene Dirk Würtz. Bisher war darüber in der Weinbloggerszene nicht viel zu lesen. Auch auf Dirks Seite (klick) gabs nur verhaltene Reaktionen auf die Aktion, ich hatte mit mehr Gegenwind gerechnet. Traut sich keiner ? Oder ist man sich zu fein, eine Lidl - Filiale zu betreten ? Die Haltung des Weinfreaks zum Billigwein ist nun mal eine andere, er strebt zur Weinelite, rechnet sich womöglich selbst dazu. Ihn interessieren Toptropfen, ausgefeilte Qualitäten aus Steillagen, mengenreduzierte Auslesen, etc.
Das macht natürlich nur nur ein paar Prozent der gesamten Weinproduktion aus. Dirk Würtz hat als Weinmacher aber auch die Großmengen im Sinn. Der Weinbestand, von dem die meisten Winzer in Deutschland leben, der Weinbestand der von den meisten Menschen in Deutschland getrunken wird. Und die kaufen nun mal im LeH und im Discount. Aldi ist der größte Weinhändler hierzulande.
Würtz hat da keine Berührungsängste, nur logisch also, daß er sich mit Cordula Eich vinologisch verbandelt hat. Die verkostet sich seit Jahren durch tausende Flaschen von Basisweinen, beginnend mit dem 1-Liter "Domkellerstolz" für 0,93 €. Und veröffentlicht jetzt schon im dritten Jahr den auflagenstärksten deutschen Weinführer, eine lustig geschriebene Lebenshilfe („So schick angezogen und dann doch Hundekacke am Schuh“ ) für Leute mit schmalem Weinetat, die trotzdem Spaß am Genuß haben wollen.
Würtz hat da keine Berührungsängste, nur logisch also, daß er sich mit Cordula Eich vinologisch verbandelt hat. Die verkostet sich seit Jahren durch tausende Flaschen von Basisweinen, beginnend mit dem 1-Liter "Domkellerstolz" für 0,93 €. Und veröffentlicht jetzt schon im dritten Jahr den auflagenstärksten deutschen Weinführer, eine lustig geschriebene Lebenshilfe („So schick angezogen und dann doch Hundekacke am Schuh“ ) für Leute mit schmalem Weinetat, die trotzdem Spaß am Genuß haben wollen.
Beide verstehen was vom Marketing für sich und ihre Erzeugnisse, herausgekommen ist auf jeden Fall ein in Aufmachung und Ausführung originelles Produkt. Und ein Schnäppchen, das Buch kostet sonst solo 11€. Vertrieben über Lidl, wenn schon denn schon...
Wie schmecken nun die beiden Roten aus dem Lidl Paket ?
- Nr. 1 (Dornfelder und Regent/Pfalz) ist die Cordula: Zartes Nasenparfüm, etwas Johannisbeere, transparente Frucht, im Mund sanft, Gerbstoff und Säure sind gezügelt, gerade soviel, daß es nicht langweilig wird. Auch am dritten Tag noch recht saftig, ein einfacher trinksüffiger leichter Roter, bricht hinten flott weg. "Unkompliziert, wohlgeformt und geschmeidig" steht hinten drauf. Sollte man eher leicht gekühlt trinken.
- Nr. 2 (Spätburgunder und Dornfelder/Pfalz), der Dirk: In Nase voller, reiffruchtig, etwas Dörrobst, etwickelt bis zum 3. Tag leichte Rumtopfnase, auch Banane, oxydativer Touch. Im Mund bis zum Schluß jedoch zum Glück frischer wirkend, kirschsaftig, auch auch etwas malzige Süße, mehr Länge als die Cordula. Laut Rücketikett "kantig und unrasiert, aber harte Schale-weicher Kern".
Fazit, die Cordula riecht besser, der Dirk hat im Mund und hintenraus mehr Schmackes. Was liegt da näher, als beide mal miteinander zu vermählen. Hab ich mit dem Rest aus beiden Flaschen gemacht, war lecker...
Details hier bei Jens Priewe, da sind auch Listen der Super Shopper.
Hört sich allerdings auch bei dir nicht so an, als ob man die Weine unbedingt verkosten oder gar trinken muss...
AntwortenLöschenklasse aktion, leckrer wein, mir haben beide geschmeckt....ich sage "DANKE " cordula und dirk !
AntwortenLöschenBei der Kalkulation des Paketes, es kostet 2 € weniger als das Buch alleine, bewegen wir uns unzweifelhaft in der Fasswein Liga. So ungefähr 55 bis 75 Cent pro Flasche. Wenn alles gute geht ist der Wein technisch sauber, und ohne Gefahr für Leib und Leben zu trinken. Partywein für anspruchslose Gäste, diskutieren muss man darüber jedenfalls nicht. Man kann ihn ja noch nicht mal nachkaufen. Der Rest ist smartes Marketing. Die charmante Cordula Eich versteht davon offenbar ziemlich viel.
AntwortenLöschenDie andere Sache ist, nicht jeder kann (und will) den Paradigmenwechsel von Dirk Würtz, den er in den letzten Monaten vollzieht, mit machen. Ich auch nicht. Glaubwürdigkeit sieht für mich anders aus.
Heiteres Preiskalkulationsraten ist ja immer so ne Sache wenn man nicht selber Herr der Zahlen ist; ich gehe nicht davon aus, dass das Buch zu Vollkosten in die Kalulation eingegangen ist.
AntwortenLöschenWarum Marketing hierzulande immer ein Gschmäckle hat (so wie in der Generation meiner Mutter Taxi fahren, so was tut man einfach nicht), werde ich nie begreifen.
Die Aktion ist prima gemacht, die Weine hab ich nicht getrunken unterstelle aber dass sie sauber gemacht und gut zu trinken sind. Der Führer, den ich beim facebook-Gewinnspiel gewonnen habe - liegt nun zusammen mit Tim und Struppi und einem Sudokuheftchen auf unserer Toilette als Lektüre und seitdem dauern bei uns die Sitzungen etwas länger.
Was will man mehr?
Natürlich kann man das alles so locker betrachten. Heute ist ja auch alles erlaubt. Taxifahren, Sex im Fahrstuhl und die Fäkalisierung von Lebensmittel (und Wein). Hauptsache es ist schön bunt und knallt laut.
AntwortenLöschen...ich hatte die (ewige) Diskussion im post ja schon angedeutet.
AntwortenLöschenNatürlich sind das hier Basisweine, allerdings gut gemacht in moderner Aufmachung mit einer Geschichte, mit personal touch. Dagegen ist imho nichts einzuwenden.
Wo ist denn hier mein Paradigmenwechsel? Ich sage seit Jahr und Tag nichts anderes, alles schön dokumentiert über zehn Jahre im Internet. Alles hat seine Berechtigung... und eben auch der Discounter. Warum sollte ich mich nicht in verschiedenen Welten bewegen. Im Übrigen kann ich Susa nur zustimmen.
AntwortenLöschenNatürlich hat alles seine Berechtigung. Was der Kunde will bekommt er auch ( oder vielleicht will er auch nur, was er bekommt). Vorgestern war es der “Langsame” Wein. Gestern der “wahrhaftige” Wein, heute der “Gute Wein aus dem Supermarkt” und morgen? Ich nenne so etwas Relativismus.
AntwortenLöschenund was ist denn jetzt am Sex im Fahrstuhl so verwerflich ??
AntwortenLöschenNein, Franz Josef Wegner, dass ist kein Relativismus, sondern Zielgruppen orientiert. Ich versuche es mal zu erklären, wie ich es empfinde: Ich bin ein ganz großer Fan des "langsamen Weines". Wäre ich alleine auf dem Planet, würde ich das nur so machen. "Wahrhaftiger Wein", ist ein Projekt einer Bekannten von mir, das ich persönlich sehr spannend finde, dass mir bestens gefällt. Das Alles ist aber leider NOCH nihcts für den LEH und den Discounter. Ich weiss auch nicht, ob das irgendwann überhaupt einmal den Weg dorthin findet. Ich würde mir das wünschen, bezweifele es aber. Ergo finde ich es sinnvoll Dinge/Weine für diesen BEreich zu machen, die wenigstens den Mindestansprüchen genügen, der Zielgruppe Spaß machen und sie vielleicht irgendwann einmal auch in die andere Richtung führen. Hätten wir das Ganze übrigens mit Wein aus Übersee gemacht, wäre das noch viel leichter und sehr lukrativ geworden. So haben wir uns für deutschen Wein entschieden.Genau den Wein, der im letzten Jahr großflächig ausgelistet wurde.
AntwortenLöschenIch weiss, dass das vielleicht nicht so einfach nachzuvollziehen ist, aber ich trenne die Dinge immer und grundsätzlich. Ich habe mit dem stern ein Video gemacht um den Leuten zu erklären, auf was man achten soll, beim Einkauf im Supermarkt. Klar und deutlich. Dass daraus konstruiert wird, ich würde zum Kauf im Supermarkt aufrufen ist klar. Mein letzter Satz in diesem Video war: Probieren Sie es, Sie werden überrascht sein". Ich habe jetzt das erste Mal einen Wein zusammengestellt, der in einem Discounter verkauft wird. Über den Geschmack des Weins kann man sicherlich streiten, aber er ist technisch einwandfrei. Es ist ein 09er, noch dazu Dornfelder (der sehr teuer ist. Das wäre alles auch, wie gesagt, einfacher gewesen. Aber hier geht es um einen Gesamtkontext. Und wenn irgendwann der Punkt erreicht ist, dass im Discounter auch noch die Preise stimmen, dann ist viel geschafft. Wie gesagt, man muss das alles erst getrennt voneinander betrachten und dann in einen Zusammenhang bringen.
an Sex im Fahrstuhl ist nichts verwerflich, außer, dass er wahrscheinlich zu kurz ist ....
AntwortenLöschenEin Fahrstuhl hat immer einen Nothalte-Knopf...
AntwortenLöschenLieber Herr Würtz, alles sehr klar und einleuchtend erklärt, aber es verstärkt das Gefühl des Relativismus bei mir trotzdem. Da hilft auch kein “wenn ich könnte wie ich wollte” und “wenn die (Wein)Welt nicht so wäre wie sie ist”. Nochmals, natürlich hat alles irgend wie seine Berechtigung, aber, und da bin ich wahrscheinlich ein wenig altmodisch, ich habe es gerne zu wissen für was jemand steht.
AntwortenLöschenWürden sie einen Prominenten für glaubwürdig halten, der für Hugo Boss und Kik gleichzeitig Werbung macht? Ich habe ihren Blog und die sonstigen Aktivitäten bisher mit Wohlwollen verfolgt weil ich sie für, wie sagt man heute, “authentisch” gehalten habe. Dieser Glaube ist mir abhanden gekommen. Was kommt morgen? Bergsteigerwein, nur noch Pulver mit Wasser verrühren – fertig. Gibt es in den Geschmacksrichtungen ... ?
Ihre Meinung Herr Wegner sein Ihnen unbenommen - übrigens habe ich den Tüten-Wein auch schon verbloggt - aber den Boss./.KiK Vergleich halte ich für weit hergeholt. Wobei ich gar nicht genau weiss, ob nur KiK oder nicht auch Boss fragwürdige Fertigungsmethoden haben. Angebracht oder Zutreffend wäre der Vergleich, wenn es sich bei den Weinen um industriel gefertigter Überseewein handelt. Ist er aber nicht. Aber wie gesagt, ihre Meinung akzeptiere ich. Das nächste Projekt, dass an den Start geht wird dann wohl wieder eher Ihre Zustimmung finden, bzw, wahrscheinlich dann doch nicht wegen ab sofort mangelnder Authentizität. Dieses Mal geht es dann um und mit dem Fachhandel!
AntwortenLöschenHerr Würtz, ich werde es mir auf jeden Fall mal anschauen.
AntwortenLöschenWas mir noch auffällt, die Frau Eich fordert zwar ständig zu Diskussionen auf, hält sich aber aus denselben dann geflissentlich heraus. Bleibt nur fest zu stellen: die Dame ist nicht nur sehr hübsch, sondern auch noch clever! Wenn ich der Herr Würtz wäre, würde ich mich fragen, ob da nicht ... ach was, wird schon nicht so sein.
Herr Wegner, in welcher Welt leben sie? Die Cordula Eich macht das Projekt, weil sie damit Geld verdienen kann. Der Dirk Würtz macht es auch, weil er Geld verdienen will. Und wenn sie mal genau hinschauen, dann werden sie merken, auch das, was sie bisher für “authentisch” gehalten haben, hat der Würtz immer mit einem Blick auf die Monetarisierung gemacht. So wie alle ...
AntwortenLöschenHerr Wegner, ich diskutiere eben gerne und lieber @Anonym natürlich geht es auch darum!
AntwortenLöschen@Würtz damit wir uns nicht falsch verstehen, ich finde es nicht ehrenrührig Geld verdienen zu wollen. Wie sagte schon Goethe: “Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Ach wir Armen!”
AntwortenLöschenDie Kohle als Ersatzreligion, da werden doch alle gläubig :-)
@Anonym Ich bin katholisch und zwar gerne... Das ist ja aber auch bekannt.
AntwortenLöschenWir haben gerade beschlossen, am 19.10 abends ein Video zu diesem Thema zu drehen. Eine kleine Diskussionsrunde in der es ganz grundsätzlich um LEH, Fachhandel und Discounter geht. Wer mitdiskutieren will, ist hiermit herzlich eingeladen
wie "LEH, Fachhandel und Discounter" und katholisch, oder verstehe ich da was falsch?
AntwortenLöschenAusgerechnet + immer beim Wein solche Grundsatzdiskussionen. Damit es den Phaeton gibt, muß VW ganz viele Polos verkaufen, + die Käufer des teuren Luxus mögen sich zwar erhaben fühlen, würden sich aber nie und nimmer so und öffentlich über die Kleinwagenkäufer erheben. Nur beim Wein wird immer wieder auf die Basis eingedroschen.
AntwortenLöschenEs ist doch auch objektiv so, würde man nur noch den "Weinfreakweinen" eine Existenzberechtigung zusprechen, würde der Wein als Kulturgut, als Landschaftsformer, als lokale Spezialität, der Menschen Arbeit gibt und sie ernährt aus Deutschland verschwinden.
AntwortenLöschenMeine Herren, es geht doch nicht darum auf die (Wein)Basis ein zu dreschen, oder ihr die Berechtigung ab zu sprechen. Es geht nur um die Ambivalenz des Herrn Würtz und seine Glaubwürdigkeit für ein bestimmtes Weinsegment ein zu stehen.
AntwortenLöschenAlso immer fein in der Schublade bleiben, wer einmal im Topweinsegment ist, darf sich nicht mit Basisweinen beschäftigen und wer hübsch UND clever ist, der (resp. die) ist gleich mal verdächtig.
AntwortenLöschenUnd auch dieses überhebliche Eindreschen aufs Geld verdienen ist - excuse my bad French - voll daneben. Ich möchte den von Ihnen/Euch sehen, der von seinem Chef oder Auftraggeber das Gehalt gestrichen bekommt, weil er seinen Job gefälligst aus Hingabe, mit tiefer Überzeugung und mit Freude zu machen habe, aber nicht um des schnöden Mammons willen.
Der Winzer, der nur das Schöne, Gute, Edle und Wahre erzeugt, aber um Himmelswillen kein Geld verdienen will, wird wohl nicht lange überleben.
Puh, ich find den Wein auch arg günstig...und zweifel daher auch an der Qualität. Andere Discounter haben da mit ihrem Weinangebot schon eher überzeugt. Aber irgendwie bleib ich auch klassisch und lass mcih lieber vom Fachhändler in bestimtmen Belangen beraten
AntwortenLöschenGruß
Robert
Die beiden Weine sind in ihrer (Preis)klasse tadellos, süffig, geradeaus, lecker. Elaborierte Trinkerlebnisse für Weinfreaks wollen sie ja auch gar nicht sein, hat der Dirk doch oben alles schon gesagt.
AntwortenLöschenFachhändler ja, doch wie auch oben schon treffend festgestellt, ohne Polo kein Phaeton. Ohne Supermarkt auch keine Fachhändler, das ist die Dialektik der Marktwirtschaft...
Ich will Sex mit Cordula im Fahrstuhl!
AntwortenLöschenUnd anschließend ein Bier mit ihr.
Junge,Junge, erstmal weiterbilden + ihren den SuperSchoppenShopper 2011 lesen. Ich hab noch ein Exemplar für dich hier, aus dem zweiten Paket...
AntwortenLöschenkann man die Weine auch so kaufen? Oder sind die nur für diese Aktion aufgelegt. "No 2" war echt lecker, "No 1" finde ich auch nicht schlimm.
AntwortenLöschenAber möchte mit ungern das regal mit Super Shopper Büchern vollstellen :)
Gruss/Tomsan
nun, die Bücher könnt man ja verschenken. Kommt bei preisbewußten jungen Menschen gut an, wie ich jetzt bei einem Weinkurs für Studenten bemerkte. Die Weine sind laut Dirk Würtz limitiert nur auf die Lidl Pakete. Der macht mit der Cordula aber bstimmt nächstes wieder sowas zusammen...
AntwortenLöschenIch fand die Lidl Aktion ziemlich klasse, hab auch gleich mehrere Pakete gekauft. Das Buch ist ein tolles Geschenk und die Weine mochte ich beide nicht so extrem gerne, aber das Gulasch hat damit ganz vorzüglich geschmeckt!
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