Am schönsten ist immer, wenn ein guter Wein unverhofft, also überraschend wie der Gott aus der Maschine auf dem Tisch steht. Schuld war vor kurzem daran der Mahlzeitvogel, Betreiber eines Grand-Cru-Genußblogs. Wie immer brachte er auf Besuch eine Flasche mit, die ich zunächst bei oberflächlicher Betrachtung in die Kategorie "solide Trink-Qualität" einordnete und ihr erst mal 2 1/2 Stunden Kühlschrankkühlung gönnte. Es war aber gar kein kalt + klar-Typ, wie ich zu spät sah, sondern ein hochwertiger weißer Burgunder, eine Einzellage eines kleinen Winzers (5 ha) aus der Appelation Pouilly-Fuissé: Belemnites 2007 Domaine Chataigneraie-Laborier (Gilles Morat) (ca. 15€). Ein sehr goldfarbener, dichter Wein aus 42 Jahre alten Chardonnay-Reben, Honigduft mit cremig-nussiger Komponente vom Holzausbau, kombiniert mit frischer Lebendigkeit. Wie gut, daß dazu ein Rotbarbenfilet mit Pestokruste und gebratenem grünen Spargel vorgesehen war, eine ebenbürtige leckere Paarung.
"Wo haste den denn her ?"
"Ach, wußt ich gar nicht, was das ist. Ein Geschenk von nem Freund, der den auch geschenkt gekriegt hat. In Frankreich, auf Geschäftsreise..."
So musset sein ! Hier noch mehr zu den Franzosen, die Leckeres zu den Menschen rechts des Rheines bringen: Französischer Gourmetmarkt
Sehr schön beschrieben und noch mal gut nachrecherchiert! Mahlzeit!
AntwortenLöschenHab schon beim Mahlzeitvogel gemosert: Warum sagt keiner Bescheid, wenns ihn zum Weindeuter verschlägt? Was zweien schmeckt, schmeckt auch dreien..
AntwortenLöschender Besuch war quasi ein Überfall, den ich mir aber gerne gefallen ließ, angesichts des Weines...
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