Die zukünftigen Winzer studieren in Geisenheim und der Weinhandelsnachwuchs drückt die Schulbank z.Bsp. in der Weinakademie Berlin um da WSET-Zertifikate zu erlangen. Dagegen könnte sich der reine Weingenießer eigentlich ganz vorbehaltlos seinem Lieblingsgetränk hingeben. Doch weil auch für ihn die Welt des Weines in ihrer ganzen Bandbreite so vielfältig und unübersichtlich ist, gibt es auch für die Weinkonsumenten kommentierte Proben, Kurse, Weinseminare. Meistens geht es da harmlos locker zu, der Weingenuß und, wenn Händler die Veranstalter sind, der Weinverkauf stehen im Vordergrund.
Mit mehr Anspruch ging es vor ein paar Tagen bei einem Weinseminar der Weinhandlung Rolf Kaspar in Essen zur Sache. Axel Biesler betrieb über 3 Stunden intensive Konsumentenschulung, verteilte "Arbeitsblätter", animierte zum intensiven Riechen und Schmecken und forderte von den Teilnehmern Statements zu den probierten Weinen ab. Dabei war wieder mal schön zu sehen, wie sehr die Sinneseindrücke und deren Beschreibung bei ein und demselben Wein auseinandergingen.
Probiert wurden immer paarweise je 5 Weiß- und Grauburgunder von 5 badischen Winzern: Landerer, Köbelin, Bercher, Ebringen, Ziereisen. Dabei schlug erstmal der Sortencharakter der beiden Rebsorten grundsätzlich durch: die Weißburgunder eher auf der fruchtigen Seite mit mehr Frische und Säure, die Grauburgunder cremiger, dichter, mehr Körper und "Fett". Vor allem die am Schluß präsentierten Weine vom Schloßgut Ebringen und von Ziereisen zeigten auch sehr schön unterschiedliche Winzerphilosophien.
alle Weine Weinhandlung Rolf Kaspar / Essen
Probiert wurden immer paarweise je 5 Weiß- und Grauburgunder von 5 badischen Winzern: Landerer, Köbelin, Bercher, Ebringen, Ziereisen. Dabei schlug erstmal der Sortencharakter der beiden Rebsorten grundsätzlich durch: die Weißburgunder eher auf der fruchtigen Seite mit mehr Frische und Säure, die Grauburgunder cremiger, dichter, mehr Körper und "Fett". Vor allem die am Schluß präsentierten Weine vom Schloßgut Ebringen und von Ziereisen zeigten auch sehr schön unterschiedliche Winzerphilosophien.
- Die beiden Ziereisens (Weißer Burgunder 2008 und Grauer Burgunder 2008): Eher schlank und straff, auf Mineralik fokussiert, der Weißburgunder mit einem kleinen Stinker in der Nase. Diese spontanvergorenen Weine aus dem Markgräfler Land erschienen mir im direkten Vergleich zwar als differenzierte Gewächse für "Weinintellektuelle", mehr Spaß haben mir an diesem Abend zu später Stunde aber die Ebringer gemacht.
- Ebringens Weißburgunder 2007 (frankophil als Pinot Blanc) mit satter gelber Frucht, Schmelz und Alkohol. Der Grauburgunder 2008 (Pinot Gris) ein Vollschmecker, vom Barrique geprägte Aromatik mit Rauch, Speck und Vanille, Opulenz, im Mund fetter Schmelz.
alle Weine Weinhandlung Rolf Kaspar / Essen
Badische Gewächse, lehrreiche Seminararbeit
Tja, das Studium des Weines macht doch immer wierde Spaß.
AntwortenLöschenTja, das Studium des Weines ist schwer...
AntwortenLöschenGabs da nicht mal so eine Operette?