30.05.2011

Fütterer, Putzscheeren, Heunisch...

Da treiben sie in den Pfälzer Himmel, die alten Rebsorten
Foto: Rebenpatenschaft.de

...Kleinedel, Ortlieber, Roter und Rot-weißer Veltliner, Honigler, Blank Blau, Blauer Kracher - das sind alte Rebsorten, die im sogenannten Südpfalzweinberg als die letzten ihrer Art noch Wurzeln schlagen dürfen. Die Existenz dieses "Rebengedächtnisses" ist nun gefährdet, der Winzer, welcher den Weinberg bisher betreute, hat die Arbeit aus gesundheitlichen Gründen leider mit sofortiger Wirkung einstellen müssen.
Deshalb gibt es jetzt einen Spendenaufruf. Es geht zunächst um Soforthilfe zur Rettung bis zum Jahresende. Benötigt wird das Geld, um Pacht und Weinbergsbewirtschaftung zu finanzieren und Rebschulmaterial zu bezahlen, das zur Füllung der durch Frost entstandenen Lücken dient. Es müssen 1.500 Euro gesammelt werden, damit das wertvolle autochthone Rebmaterial nicht unwiederbringlich verschwindet.

Details hier (klick).

Zum Thema der "Rebenretter" Andreas Jung:

"Mein Motto war immer, dass man die alten Sorten möglichst virusfrei und in der noch verfügbaren Klonvielfalt erhalten muss, denn dies ist ein essentieller Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität. Mittlerweile bin ich bei meiner zentraleuropäischen Sortenzählung bei 650 Sorten im deutschsprachigen Raum angekommen. Es reicht nicht aus, drei Stock je Genotyp in ein virusverseuchtes Rebsortiment zu pflanzen, wie das staatlicherseits praktiziert wird.

Hier geht es um das weinbauliche Kulturerbe, es sind die letzten Vertreter ihrer Art und bis 1928 noch überall präsent gewesen. Die Sorten haben teils seit über 1000 Jahren die Klimaschwankungen überlebt und hätten es verdient, in geeigneten Lagen wieder angebaut zu werden."





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