09.05.2011

Südtirol Teil 4: Weißburgunder und Muskateller


Auf der Suche nach Südtiroler Frische ! Nach Weinen kühl wie ein quellklarer Bach, duftig wie eine Bergwiese im Mai. So waren, bei allem Genuß, weder der verkostete Gewürztraminer noch der Vinschgauriesling.
Aber Südtirol kann auch das. Als Beispiel ein Weißburgunder, mit knapp 10% Anteil an der Gesamtrebfläche eine wichtige Weinsorte in Südtirol. Und eine köstliche Spezialität, eine autochthone Sorte Italiens, spätreifend und frostempfindlich: Der hocharomatische Goldmuskateller/Moscato Giallo.
  • "Strahler" Weißburgunder 2009 Stroblhof / Eppan (13,5% / ca.10€) Kleines Weingut in St. Michael/Eppan mit nur 4ha Anbaufläche. Hotel und Weingut Stroblhof liegt in bevorzugter Rand- und Höhenlage (500m) des Weinhanges, der sich von Eppan bis Kaltern zieht (sog. Überetsch) direkt unterhalb des Mendelkammes. Da weht, wenn es unterhalb schon sehr heiß ist, immer noch ein kühles Lüftchen. Das Sortiment ist klein aber fein. Der bekannteste Wein des Gutes ist der Strahler, zu 90% aus Weißburgunder, die 10% teilen sich Chardonnay und Grauburgunder.
    Der Wein setzt ganz auf die Frucht, allerdings, dem Hasustil entsprechend, nicht dick und vordergründig, sondern mit Finesse. Zarte Aprikosennase, im Mund belebt saftige Säure, gerade soviel wie nötig. Der recht hohe Alkohol (13,5%) bleibt völlig im Hintergrund, sorgt höchstens für etwas Schmelz. Anspruchsvolle Erfrischung, der gesamte Vor-Ort Einkauf wurde schon während der Osterwoche in Südtirol "weggesüppelt". 91/100
  • Moscato Giallo 2010 Manincor / Kaltern (12,5% / 10€) Spektakuläre, mit viel Geld vor einigen Jahren von Michael Graf Goëss-Enzenberg wiedererweckte Kellerei mit Blick auf den Kalterer See. Hier wird mit großem Aufwand biodynamisch produziert. Der moderne unterirdisch angelegte Keller sieht aus wie die Kulisse aus einem James Bond - Film der 70er Jahre. Verkostet wurde schon der Lagrein des Hauses (klick hier).
    Auf der Suche nach Frische im heißen Frühling jetzt aber der Goldmuskateller. Auch hier kein Qualm, kein Schwulst, die typischen Muskatellernoten scheinen gezähmt, er kommt so wie der Strahler zart, mit frischfruchtiger Säure daher. Der Wein ist, eher untypisch, vollkommen trocken ohne Restzucker ausgebaut. Ein Trendsetzer für einen modernen ganz auf Frische und Mineralik setzenden Goldmuskateller. 89/100
  • Goldmuskateller 2009 Kellerei Tramin  (11% / 7€) Klassischer Stil mit Restsüße, sehr aromatischer Schmeichler aus dem warmen Unterland, leicht, weich und zart, Melone, Blümchen, sehr süffig, hat was deutlich feminines. 88/100

Hier wächst der "Strahler":
Stroblhof-Rebhang direkt unterhalb des Mendelkamms in Eppan
Manincor: Alter Herrensitz und neuer unterirdisch angelegter Keller, Anlaufpunkt für Wein - und Architekturfreunde





2 Kommentare:

  1. Sind halt doch Österreicher, die Südtiroler, da muß man die Frische suchen. Vieles hat zu viel Holz (rot), die Weißen (meist) zu viel Alkohol.

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  2. Einspruch euer Ehren, sicher liegt Eppan nicht an der Saar, trotzdem gibt es auch da frischen Saft. auch in Rot. siehe oben: Vernatsch

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