Nach dem wuchtigen Gewürztraminer (Südtirol 2 hier) mal was leichteres, luftigeres. So zumindest der Plan, der dann aber doch nicht ganz aufging.
Ein Riesling aus dem Vinschgau, dem Val Venosta. Das liegt wahrlich nicht mehr im mediterranen Unterland, sondern oben im Etschtal, hinter den letzten Palmen von Meran. Da sind die Berge ringsum schon richtig hoch, viele über 3000 Meter, am Horizont steht das Ortlermassiv. Rebland ist das an den sonnigen Hängen hier schon von alters her. Vieles wurde aber zugunsten der Apfelproduktion aufgegeben. Erst in den letzten 10-20 Jahren gibt es eine Qualitätsweinrenaissance im Vinschgau. Keine großen Genossenschaften, hier dominieren kleine Winzer, die Höhenlagen rekultivieren und an individuellen Qualitäten tüfteln. Eine weitere Besonderheit: Man setzt stark auf den guten alten Riesling, für Südtirol immer noch eine exotische Sorte. Insgesamt gibt es davon nur 52ha, = ca. 1% der gesamten Anbaubfläche.
Rieslingpionier (seit ´95) und immer noch bekanntester Wegbereiter ist Franz Pratzner aus Naturns. Er bewirtschaftet 7ha, ist neben Riesling auch für seinen Blauburgunder bekannt. Hier ist Holzreife angesagt, die Weißen legt er in Akazienholz. Beschreibungen seiner Weine bei Stuart Pigott ("Wilder Wein") haben mich neugierig gemacht, und so war klar, daß ein Falkenstein Riesling ins Glas mußte.
Ein Riesling aus dem Vinschgau, dem Val Venosta. Das liegt wahrlich nicht mehr im mediterranen Unterland, sondern oben im Etschtal, hinter den letzten Palmen von Meran. Da sind die Berge ringsum schon richtig hoch, viele über 3000 Meter, am Horizont steht das Ortlermassiv. Rebland ist das an den sonnigen Hängen hier schon von alters her. Vieles wurde aber zugunsten der Apfelproduktion aufgegeben. Erst in den letzten 10-20 Jahren gibt es eine Qualitätsweinrenaissance im Vinschgau. Keine großen Genossenschaften, hier dominieren kleine Winzer, die Höhenlagen rekultivieren und an individuellen Qualitäten tüfteln. Eine weitere Besonderheit: Man setzt stark auf den guten alten Riesling, für Südtirol immer noch eine exotische Sorte. Insgesamt gibt es davon nur 52ha, = ca. 1% der gesamten Anbaubfläche.
Rieslingpionier (seit ´95) und immer noch bekanntester Wegbereiter ist Franz Pratzner aus Naturns. Er bewirtschaftet 7ha, ist neben Riesling auch für seinen Blauburgunder bekannt. Hier ist Holzreife angesagt, die Weißen legt er in Akazienholz. Beschreibungen seiner Weine bei Stuart Pigott ("Wilder Wein") haben mich neugierig gemacht, und so war klar, daß ein Falkenstein Riesling ins Glas mußte.
Falkenstein Riesling 2009 13,5 % Franz Pratzner / Naturns (13,5% / zwischen 18€ und 20€) Im Glas sattes goldgelb, dichte, vollströmende Nase, reifer Apfel kämpft mit einem kleinen (Spotan)stinker, dieser Riesling verspricht schon beim ersten Kontakt Charakter und Eigensinn. Der Duft ist geprägt vom oxydativen Ausbau und hat richtige Bassnoten, vor allem am dritten Tag: Gemähtes Heu, auch Orangeat, getrocknete Apfelringe, ein ganzer Strauß, ein Nasenwein. Im Mund kein leichtes, frisches Wässerchen. Ein Kraftriesling, cremige Physik mit Druck und Dichte. Dezentes Süße/Säure-Spiel, mehr aber ein Volumenriesling, keiner der über Frische oder Fruchtsüße punktet. Einer von denen, die einen auch bei Tisch einen Roten nicht vermissen lassen, der verträgt auch Fleisch und Würze. Verkostet über 4 Tage, bis zum Schluß ein individueller Genuß. (92/100)
Es macht richtig Spaß als Weinhändler mal neue frische Komentare über Weine zu lesen.
AntwortenLöschenAuch als Weintrinker, obwohl ich bisher mit Südtirolern noch nicht oft das vergnügen hatte.
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