Es wurde sich ja viel empört über Schuhbecks "Hüttengaudi Burger" für Mc Donalds. Fastfood stehe im Widerspruch zu seinen sonstigen Bemühungen im Bereich gesunde Ernährung und Fine Dining. Man war enttäuscht, fühlte sich betrogen, bezichtigte ihn der Unehrlichkeit, erhob gar den Vorwurf des Heuchlertums. Da hätte nur noch ein flammendes Manifest à la Stéphane Hessel gefehlt...
Oh heiliger Idealismus, der da durchschlägt. Auch der Genußkapitalismus ist kein Ponyhof, auch und gerade die Fernsehköche sind Paradebeispiele fürs Abkochen und Publikummelken. Schuhbeck ist kein für die Volksgesundheit tätiger Ernährungsberater, sondern eine durchkaptalisierte breit aufgestellte Marke. Jetzt wurde ein neues Werbesegment besetzt. Wie vorher auch schon für Herta-Wurst.
Oh heiliger Idealismus, der da durchschlägt. Auch der Genußkapitalismus ist kein Ponyhof, auch und gerade die Fernsehköche sind Paradebeispiele fürs Abkochen und Publikummelken. Schuhbeck ist kein für die Volksgesundheit tätiger Ernährungsberater, sondern eine durchkaptalisierte breit aufgestellte Marke. Jetzt wurde ein neues Werbesegment besetzt. Wie vorher auch schon für Herta-Wurst.
Was die Burger angeht, sicher kann man die prinzipiell besser machen. Auch die Hüttengaudiburger waren matschiger Mist. Das hat ja schon Dollase (klick) festgestellt, als er mal einen Hamburger von Mc Donalds seziert und konkrete Vorschläge gemacht hat (weniger Brotanteil, mehr Kusperelemente, weniger Cremesoße). Mein Versuch dazu fand schon in der Vorweihnachtszeit statt, mit Weinbegleitung in drei Akten:
- Fischmäc mit geschmortem Fenchel, Zuccini und Ziegenkäse
Dazu ein interessanter Grieche: Chardonnay Zafeirakis 2010 (12,5% / 12€) Helles Gold im Glas, in der Nase Nuß und frisches Weißbrot, reife Banane und Birnenlikör - allerdings alles nicht überbordend, sondern ziemlich fein. Auch im Mund zart und trocken, milder Schmelz und Säure schaffen Spannung. Schöne Länge. Nicht zu kalt trinken, die Aromen kommen schön zwischen 12-14 Grad. Kleine Menge aus Bioproduktion, Bezug u.a. über Dirk Würtz (klick). - Hawaiburger mit Hühnerbrustfilet und Gruyere
Dazu kam ins Glas der Enira 2008 (75 % Merlot, 10 % Syrah und 15 % Cabernet Sauvignon, 14,5% / 10€) aus Bulgarien, vom bulgarischen Weinprojekt von Graf von Neipperg. Wurde als 2007er schon einmal hier (klick) beschrieben. Punktete wieder mit satter Frucht, plaumig, Reifesüße, der Wein "läuft", top. - Hackburger mit Röstzwiebeln, mittelaltem Gouda, Pesto und Chiliöl
Begleitet von einem gut abgehangenen Reverendo 2001. Der Cabernet aus dem spanischen Navarra stand immer noch gut da, pikant-mürbe Nase nach Trockenfrüchten.
Zur Hüttengaudi klick auch hier zum Mahlzeitvogel
Feine Überraschung aus Hellas: Zafeirakis Chardonnay, kein dicker, alkohollastiger Klopfer, sondern ein feindifferenziertes Gewächs |
Ist jede Art von Persiflage nicht schon zu viel Ehre für Herrn Schuhbeck?
AntwortenLöschenAch was, solche Freestyle - Hamburger mach ich ja öfter.
AntwortenLöschenVon Schuhbeck hab ich grad das Gewürzbuch hier, Gewürzreisen in den Orient etc., das ist klasse...