Großbürgerliche Hotel-und Restaurantkultur wird großgeschrieben in den prächtigen Räumen des in den Ruhrauen bei Essen-Kettwig gelegenen
Wasserschlosses Hugenpoet (Hochdeutsch "Krötenpfuhl"). Die Auszeichnung mit einem Stern im
Guide Michelin für das
Restaurant Nero war Anlaß für eine Party, die sich auch bis in die Küche von
Chefin Erika Bergheim ausdehnte, wo direkt am Pass ausgesuchte Leckereien probiert werden konnten. Da auch gleich die passenden Weine bereitstanden, ergab sich eine äußerst zufriedenstellende kulinarische Situation.
Zur gebratenen Seezunge auf Gurkenrelish mit Olivenölemulsion war klasse der
Weißburgunder 2009 von
Von Buhl aus der Pfalz in der Edition zur
Kulturhauptstadt 2010, viel Frucht, saftige Frische. Zum Short Rib (2 Tage butterzart bei Niedrigtemperatur gegart) mit kandiertem Knoblauch und Schalottenpüree trank ich den
Jardin Secret 2007 von
Montirius: Ein biodynamisch erzeugter Vollschmecker von der südlichen Rhone, ausgebaut ohne Holzkontakt, daher mit sehr reintöniger dunkler Frucht, duftig, am Gaumen geschmeidig.
Ein Blick in die gut bestückte Weinkarte bestätigte wieder mal, daß sich die Günstigen bis 50€ p.Fl. für den Gast nicht wirklich lohnen, sie sind x4/x5 kalkuliert. So kostet der
Glancys von Peter Lehmann 55€, ein "easy-drinking" Australier ab 12€ im Handel erhältlich. Besser eine Klasse oberhalb einsteigen (wenn schon, denn schon) und z. Bsp. einen Beaucastel Chateuaneuf du Pape für 120€ bestellen, kleiner Tip am Rande
:-)
Weiteres übrigens hier bei
Genussbereit !
Studium der Weinkarte unterm letzten Kaiser: Viel Plüsch und Pomp im Hugenpoet. Das Restaurant Nero ist aber in modernem, rot-schwarzen Hochglanzlack gehalten