19.01.2010

Eine Flasche Le Mas 1999...


...hatte ich im Weinkeller einfach "vergessen". Sie ist sogar schon mal mit umgezogen und hat noch winzig klein das Signet "Terroiriste" (mit Bombe) auf dem Etikett. Ein Neologismus, nach den Ereignissen vom 11.11.2001 durch "Vinarchiste" ersetzt, mit dem sich eine kleine Gruppe von Winzern aus dem Süden Frankreichs zum authentischen, terroirgeprägten Wein bekennen möchte.
Auf jeden fall ist der Le Mas der einfache Brot- und Butterwein von Pierre Clavel, Charakterwinzer aus dem Languedoc nördlich von Montpellier. Dieser Basiswein schmeckt mir seit Jahren, kräftig-seriöse Qualität für kleines Geld (zw. 5€ + 6 €). Für lange Lagerung ist er nicht der richtige Typ, dafür macht Clavel den Des Clous und den Copa Santa, richtig gut ist auch der (neue) Le Marteau. Umso mehr war ich gespannt, wie sich der "kleine" nach 11 Jahren macht.
Aber: Große Enttäuschung ! Ein muffiger Korkgeruch entströmte dem Glas, ungenießbar. War er das von Beginn an, hat das Alter doch etwas damit zu tun ("Korkschleicher") ? Wer weiß. Mit dem  aktuellen 2007er Le Mas kann das übrigens nicht passieren, der hat einen Schraubverschluss.
Als Ersatz wurde eine Flasche Pasanau Ceps Nous 2007 (11€) aufgezogen. Ein Wein aus dem Priorat, welches vom Languedoc aus gesehen ja gar nicht so weit weg ist, auf der anderen Seite der Pyrenäen in Katalonien. Diese von der Garnacha (Grenache) geprägte Cuvee, es ist auch noch Merlot, Carinena und Syrah mit drin, beeindruckte mit einer trotz 14,5% überraschenden Frische und Kühle (naja, kam auch aus dem kühlen Keller), dabei sehr dicht und mit viel Stoff. Angenehmer Schluck mit einem für einen hochbewerteten Prioratwein sehr guten PLV.

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