20.01.2011

Chateauneuf und Gigondas


Die südliche Rhone: Pittoreske Dörfer an alten Handels- und Heerwegen, heiße Hügel, Mistral und natürlich Heimat großer Weine. Etabliert, hochbewertet und (mittlerweile) teuer die Gewächse aus Chateauneuf du Pape. Auf dem Fuße folgen weitere Crus, allen voran die Weine aus Gigondas.
Ein solches Duell stand ganz unverhofft bei einer Geburtstagsfeier plötzlich auf dem Tisch. Natürlich freut sich der Weindeuter über solche Überraschungen ! Immer gut, wenn man für charakterstarken Genuß nicht den eigenen Keller plündern muß...
  • Domaine Olivier Hillaire 2004 Chateauneuf du Pape (14% / ca.30€)
    Ein ganz kleiner Erzeuger in Ch9dP. Kein großer Blockbuster, sondern ein Winzer mit nur 3 ha, der nebenbei vor Ort auch noch eine kleine Brasserie betreibt. Erste Reifezeichen, der Rand leuchtet in zartem Orange. Sehr duftig kommt er aus dem Glas. Reife und reichhaltige Grenachefrucht (80%), aber nicht (zu) fett. Feiner floral-femininer Schmelz, im Vergleich zum Gigondas eher ein reich gesteckter Blumenstrauß.
  • Verblüffung: Vier Jahre älter als der Chateuneuf, aber noch immer in dunkler, ungestümer Kraft mit viel Frucht und Würze. Lakritz und Cassis, er steht im zehnten Jahr noch ziemlich stramm im Glas. Ein südfranzösischer Brummer besonderer Qualität. "La Font de Tonin" (benannt nach dem Vater der Winzer) aus 70% Grenache und 30% Mourvedre liegt für ein Jahr in teilweise neuem Holz und kommt, wie auch der Chateauneuf, aus einem kleinen und traditionell arbeitenden Betrieb, einem der besten in Gigondas.
    Beide Weine sind seriöse und individuelle Qualitäten handwerklich geprägter Machart.


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