...ist ja hier nicht so üblich. Selbst der Weindeuter hat heute keine besondere Verkostung vorgesehen. Anders in den USA. Gary Vaynerchuck hatte mal eine Sendung zum Thema:
31.10.2011
29.10.2011
Nordsee - Probe
Die Nordsee im Herbst. Weindeuter veranstaltet am Strand eine kleine Verkostung, darunter (wieder mal) Hollandwein. Zum Appetit machen schon mal ein Foto...
23.10.2011
22.10.2011
Hellas - Genuß
Dickes Glas, eiskalter Retsina, einfache Kost... |
Es ist zum Heulen mit Hellas: Tränengasschwaden über der Akropolis, Anarchos prügeln auf Kommunisten, die griechische Bevölkerung soll auf Hartz IV gesetzt werden. Ich finde, daß sie sich zurecht und mit Gründen über die europäisch verordnete Spardiktatur empören.
Mal ganz davon abgesehen, daß es sowieso noch mehr im Leben gibt, als den ständigen Drang zum Mammon. Einfach mal einfacher denken, und damit womöglich ehrlicher und näher dran am Leben. Auch im Genuß. Nur Grand Cru und Gänseleber macht nicht glücklich, deshalb oben im Foto zwei Genußmomente aus diesem Sommer. Hellas pur. Und glaubt mir liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde, das hat geschmeckt...
18.10.2011
Atmosphere: Der letze Rosé...
Letzter Sonntag, ein klarer Herbsttag, Weinberglicht. Weite Sicht von der Halde Hoheward in Herten auf 152,5 m ü. NN. Ringsum der noch grüne Ruhrpott, Heimat bis zum Horizont. Menschen, Orte, Wein. Was passt in so einem Moment ?
- "ATMOSPHERE" 2009 Saint-André de Figuière Vin de Pays du Var / Provence (Cabernet, Syrah, Cinsault and Grenache / 12,5% / 9,90€) Indian Summer im Glas, schöner relativ dunkler Lachston, kein helles Pink. Provence-Rosés sind ja häufig kleine Himbeerverführer, tänzeln unschuldig und voller Frische wie Geneviève Grad auf der Mole von St. Tropez im Jahr 1964. Oder sie betonen eher die sommerliche Hitze der Garrigues wie dieses Kräuterlikörchen hier. Im Mund gut füllend, recht weich, die Säure bleibt dezent im Hintergrund. Schöner Wein, schönes Etikett.
Der letzte Rosé für dieses Jahr, ab jetzt kommen die Roten...
16.10.2011
Weihnachtswein vorverkostet
Schwere Wahl: Weihnachtswein |
Im Supermarkt liegen seit Wochen schon Tüten mit Mandelprinten und Marzipankartoffeln rum. Also kann es nicht zu früh sein, sich schon mal über die richtigen Festtagsweine Gedanken zu machen. In 10 Wochen ist Weihnachten !
Hier zwei Vorschläge, vor kurzem verkostet. Sie werden dem Anlaß durchaus gerecht, denn sie kommen aus edlem Hause und ihnen haftet was "Katholisches" an: Viel Tradition, Wappen auf der Flasche und im Falle des Unico auch ein erfurchtgebietender Preis.
Beide kommen aus dem Ribera del Duero, für beide zeichnet der gleiche Önologe verantwortlich. Der Vega ist Inbegriff der spanischen Klassik. Langer zehnjähriger Ausbau (großes Holzfass (15 Monate), neue (23 Monate) und gebrauchte (15 Monate) Eichenbarriques, dann wieder im großes Holzfass (24 Monate) und noch gut dreieinhalb Jahre auf der Flasche) Nicht laut, nicht breit, superelegante konzentrierte Frucht, deutliche Säure, Zartbitterschokolade. Mehr in die Tiefe, denn in die Breite gehend.
Im direkten Vergleich erlaubt sich der Alion einen lauteren Auftritt. Die Bodega gibt es seit 1991. Er ist sowas wie die moderne Variante des Vega. Dunklere, sattere Fruchtnoten, mehr Süße, mehr Körper und Kraft. Bringt einfach mehr Schmackes ins Glas.
Eine Geschmacksfrage ist zu entscheiden. Und natürlich eine Geldfrage. Für einen Unico gibt es fast 5 Flaschen Alion. Der ist übrigens keineswegs eine Rarität. Die Bodega wirft jedes Jahr zwischen 260.000 bis über 300.000 Normalflaschen auf den Markt, dazu noch jede Menge an Sondergrößen.
Im direkten Vergleich erlaubt sich der Alion einen lauteren Auftritt. Die Bodega gibt es seit 1991. Er ist sowas wie die moderne Variante des Vega. Dunklere, sattere Fruchtnoten, mehr Süße, mehr Körper und Kraft. Bringt einfach mehr Schmackes ins Glas.
Eine Geschmacksfrage ist zu entscheiden. Und natürlich eine Geldfrage. Für einen Unico gibt es fast 5 Flaschen Alion. Der ist übrigens keineswegs eine Rarität. Die Bodega wirft jedes Jahr zwischen 260.000 bis über 300.000 Normalflaschen auf den Markt, dazu noch jede Menge an Sondergrößen.
Wer sich für den Unico unter dem Tannenbaum entscheidet bitte aufpassen. Die Preise schwanken sehr, von online 215€ (klick hier) bis zu 299€ bei Karstadt. Direkt zum Mitnehmen bei Mövenpick z.Zt. für 234€.
11.10.2011
Attila Gere: Premium - Weine aus Ungarn
Nach den Super Schoppen Shoppern mal was ganz anderes: Teuer und mit Exotenbonus, zwei Premiumweine aus Ungarn. Es sind mächtige Magyaren, von denen ich bis zur Verkostung gar nicht wußte, daß es sie gibt. Luxuswein aus Ungarn, welcher Weinfreund denkt da nicht automatisch an Tokayer, den edlen Süßen ? Der hat in den letzten Jahren wieder einen Aufschwung genommen, so heißt es zumindest. Doch hier nun 2 Rote, schon der "Kleine" steht im Regal für 38€, der "Große" durchbricht sogar die 100€ Grenze...
Attila Gere ist Winzer in Villány, ganz im Süden Ungarns. Es gilt als das "Bordeaux des Ostens". Auf 50 Ha werden neben heimischen auch internationale Rebsorten angebaut, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Blaufränkisch, Pinot Noir, Syrah, Chardonnay, sogar Tempranillo. Vor allem der Merlot hat es dem Attila angetan. Alles wird state-of-the-art verarbeitet, hier gibt es nichts bäuerliches, man strebt zur Weltspitze. Zum Weingut gehören ein Hotel und ein Gourmetrestaurant. Die Weine der Spitzenlinie sind Prestigeobjekte für die Budapester Oberklasse. Viel informatives, auch mit Filmchen, hier auf der Homepage (klick).
- "Kopar" 2008 Attila Gere (Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc 14,5% / 38€) Das Flagschiff, von den Spitzenweinen des Gutes ist er der "günstigste". Darüber liegen der Solus-Merlot und die Fassselektion (s.u.) Das rustikal-häßlich wirkende Etikett täuscht völlig, der Wein ist absolut elegant. Duftig, nicht übertriebener Beerencocktail, frisch aufgeschäumter Cappuccino, etwas süße Zigarrenwürze. Im Mund sehr stimmig zur Nase passend. Sehr konzentriert mit schöner Fruchtsüße, hängt fast sahnig am Gaumen. Das Ganze irgendwo zwischen rechtes Ufer Bordeaux und Napa Valley. Top.
- "Attila" 2007 Attila Gere (Rebsorten s.o. 14,5% / 105€) Der teuerste Wein Osteuropas ? Hier ist die Aufmachung modern, mit dem geschwungenen Attila, trotzdem häßlich. Am Design muß hier noch gearbeitet werden. Am Inhalt gibts nichts zu kritikastern. Das wäre vermessen, der Wein hat Grand Cru Qualität, ist großer Stoff. Zwar auch hier viel Alkohol und eher "hot-climate" Charakter, trotz aller Reichhaltigkeit jedoch auch Finesse und aromatische Vielschichtigkeit und Tiefe. Likörige Fülle, reife Pflaume, langwirkender Schmelz. Würde ich mir als Weihnachtswein öffnen, wenn es da nicht für den Preis noch so viele andere Optionen gäbe...
beide z. Zt. bei Mövenpick Weinkeller
Attila Gere mit seinem Attila |
09.10.2011
Lidls "Super Schoppen Shopper": Cordula und Dirk
Das Super-Schoppen-Shopper-Paket von Lidl für 9,99€: Das Buch Super Schoppen Shopper 2011 (klick) von Cordula Eich und 2 Flaschen Rotwein vom Winzer und Platzhirsch der Internet-Weinszene Dirk Würtz. Bisher war darüber in der Weinbloggerszene nicht viel zu lesen. Auch auf Dirks Seite (klick) gabs nur verhaltene Reaktionen auf die Aktion, ich hatte mit mehr Gegenwind gerechnet. Traut sich keiner ? Oder ist man sich zu fein, eine Lidl - Filiale zu betreten ? Die Haltung des Weinfreaks zum Billigwein ist nun mal eine andere, er strebt zur Weinelite, rechnet sich womöglich selbst dazu. Ihn interessieren Toptropfen, ausgefeilte Qualitäten aus Steillagen, mengenreduzierte Auslesen, etc.
Das macht natürlich nur nur ein paar Prozent der gesamten Weinproduktion aus. Dirk Würtz hat als Weinmacher aber auch die Großmengen im Sinn. Der Weinbestand, von dem die meisten Winzer in Deutschland leben, der Weinbestand der von den meisten Menschen in Deutschland getrunken wird. Und die kaufen nun mal im LeH und im Discount. Aldi ist der größte Weinhändler hierzulande.
Würtz hat da keine Berührungsängste, nur logisch also, daß er sich mit Cordula Eich vinologisch verbandelt hat. Die verkostet sich seit Jahren durch tausende Flaschen von Basisweinen, beginnend mit dem 1-Liter "Domkellerstolz" für 0,93 €. Und veröffentlicht jetzt schon im dritten Jahr den auflagenstärksten deutschen Weinführer, eine lustig geschriebene Lebenshilfe („So schick angezogen und dann doch Hundekacke am Schuh“ ) für Leute mit schmalem Weinetat, die trotzdem Spaß am Genuß haben wollen.
Würtz hat da keine Berührungsängste, nur logisch also, daß er sich mit Cordula Eich vinologisch verbandelt hat. Die verkostet sich seit Jahren durch tausende Flaschen von Basisweinen, beginnend mit dem 1-Liter "Domkellerstolz" für 0,93 €. Und veröffentlicht jetzt schon im dritten Jahr den auflagenstärksten deutschen Weinführer, eine lustig geschriebene Lebenshilfe („So schick angezogen und dann doch Hundekacke am Schuh“ ) für Leute mit schmalem Weinetat, die trotzdem Spaß am Genuß haben wollen.
Beide verstehen was vom Marketing für sich und ihre Erzeugnisse, herausgekommen ist auf jeden Fall ein in Aufmachung und Ausführung originelles Produkt. Und ein Schnäppchen, das Buch kostet sonst solo 11€. Vertrieben über Lidl, wenn schon denn schon...
Wie schmecken nun die beiden Roten aus dem Lidl Paket ?
- Nr. 1 (Dornfelder und Regent/Pfalz) ist die Cordula: Zartes Nasenparfüm, etwas Johannisbeere, transparente Frucht, im Mund sanft, Gerbstoff und Säure sind gezügelt, gerade soviel, daß es nicht langweilig wird. Auch am dritten Tag noch recht saftig, ein einfacher trinksüffiger leichter Roter, bricht hinten flott weg. "Unkompliziert, wohlgeformt und geschmeidig" steht hinten drauf. Sollte man eher leicht gekühlt trinken.
- Nr. 2 (Spätburgunder und Dornfelder/Pfalz), der Dirk: In Nase voller, reiffruchtig, etwas Dörrobst, etwickelt bis zum 3. Tag leichte Rumtopfnase, auch Banane, oxydativer Touch. Im Mund bis zum Schluß jedoch zum Glück frischer wirkend, kirschsaftig, auch auch etwas malzige Süße, mehr Länge als die Cordula. Laut Rücketikett "kantig und unrasiert, aber harte Schale-weicher Kern".
Fazit, die Cordula riecht besser, der Dirk hat im Mund und hintenraus mehr Schmackes. Was liegt da näher, als beide mal miteinander zu vermählen. Hab ich mit dem Rest aus beiden Flaschen gemacht, war lecker...
Details hier bei Jens Priewe, da sind auch Listen der Super Shopper.
08.10.2011
Roger Heyberger 2008: Cremiger Crémant
Crémant, der französische "Alltagschampagner". Während in deutschen Landen einfache Sekte à la Henkel oder Rotkäppchen geöffnet werden, darf es westlich des Rheins im Schaumweinbereich unterhalb des Champagners sehr gerne ein Crémant (klick) sein. Bei diesen im traditionellen Flaschengärverfahren erzeugten Sekte findet man häufig ein sehr gutes Preis-Genußverhältnis.
- Cremant D `Alsace brut 2008 Roger Heyberger / Obermohrschwihr / Elsaß (12% / 13€) Ein Jahrgangscrémant, oberhalb der normalen Abfüllung angesiedelt. Schön duftig, Birne, Quitte, saftig, feine Perlung, weich und füllend im Mund. Wenig Säure, recht cremig dieser Crémant. Magenfreundlich und nicht zu brut(al), hat ein typisches "Elsaßzuckerle", so mögen sie es da.
06.10.2011
Zeeland - Wein: Exot aus den Niederlanden
Am letzten Samstag unterwegs bei herrlichem Wetter, erst in Antwerpen und dann durch Zeeland an der südholländischen Küste. Am Strand von Domburg wollte ich ein schönes Trappistenbier verkosten. Aber es ist ein Kreuz mit der Weindeuterei, selbst da kommt einem ein (lokaler) Wein in die Quere.
Schuld ist das Weingut "De Kleine Schorre" in Dreischor auf der Insel Schouwen Duiveland. Seit 2001 wird da in Zusammenarbeit mit Cep d’Or aus Luxemburg auf 8 ha so allerhand angebaut. Auf dem, wie die Macher betonen, größten Weinberg der ganzen Niederlande sind mittlerweile 30.000 Rebstöcke mit Pinot Gris, Pinot Blanc, Rivaner and Auxerrois gesetzt worden.
- Rivaner - Auxerrois 2010 De kleine Schorre (11,5% / 9,90€) Zartduftige Frucht, etwas Birne, leichtes Prickeln im Glas, leicht, sehr frisch, lebendige Säure. Genossen hab ich den Exoten zu einer gut gemachten Portion Kibbeling vom Eetcafe de Stelle direkt im Haringshaven von Stellendam. Die wissen da, wie sowas geht, der frittierte Fisch so perfekt wie er sein soll: Nicht fettriefend, außen knusprig, innen saftig.
Weinbau hat in den Niederlanden im Süden, in Limburg und Brabant eine gewisse Tradition. Weingärten gibt es aber im ganzen Land verteilt, Tüftler, Hobbywinzer, weinverrückte Milch - und Gemüsebauern nutzen das landwirtschaftliche Kow-How, um Trauben anzupflanzen und selber zu vinifizieren (zusammenfassend diese website: "Wijngaarden in Nederland".) Zum Teil mit minderwertigen pilzresistenten Sorten auf ungeeigneten Flächen, mitten in den saftigen und gut gedüngten Äckern des Polderlandes. Ich hab ja schön des öfteren Wein aus den Niederlanden verkostet (klick hier), mal mehr, mal weniger Trinkbares. Bekanntestes Weingut und Qualitätsführer ist immer noch Apostelhoeve bei Maastricht.
05.10.2011
500. Post
Seit Januar 2009 gibt es jetzt den Weindeuter, 499 mal wurde bisher gepostet. Zum Jubiläum eine Wiederholung, mein Lieblingspost...
Ruhrpottweine
Früher´n Bierken, gezz Wein ! Kulturhauptsatdt 2010
Der Ruhrpott, im Jahr 2010 auch Kulturhauptstadt genannt, ist, bezogen auf alkoholhaltige Getränke, traditionell das Land des Bieres. Das flüssige Brot war Kraftquell der hart arbeitenden Bergleute, später der Arbeiter in der Eisen- und Stahlindustrie. Dortmund war die Bierhauptstadt, die Eckkneipen mit ihren stetig laufenden Zapfhähnen selbstverständliche Fixpunkte des Genusses nach Feierabend.
Die Zeiten sind andere geworden. Die Zechen sind (fast) alle weg, die Brauereien in Dortmund dezimiert, ins Dortmunder "U" zieht die Kreativwirtschaft ein und in Essen ist seit 13 Jahren in der ehemaligen Turbinenhalle der Zeche Bonifacius die Weinzeche beheimatet. Zum Kulturhauptstadtjahr 2010 gibt es kein Bier, sondern zwei Weine mit dem offiziellen 2010 - Logo drauf. Aber auch weitere Flaschen mit einem Bezug zum Ruhrgebiet sind im Moment zu bekommen.
Anlaß genug für eine"Ruhrgebietsweinprobe" aus Anlaß des großen Events auf der A 40: Eine 60 Kilometer lange Tafel von Duisburg bis Dortmund. Da sind aber weder Glasflaschen noch Gläser erlaubt, das trübt die Freude am Verkosten dann doch etwas. Außerdem die Frage der Kühlung bei den enormen Hitzegraden dieses Sommers ! Deshalb haben der Genießer und ich schon mal in Ruhe vorgekostet. Auch derMahlzeitvogel war beteiligt und hat auch die Fotos gemacht.
Folgende Flaschen wurden geöffnet:
- Pro Vestphalis Azienda Agricola Rolf und Illona Busch Piemont 2005 (5,50€) Ein robuster Roter aus derBrachetto-Traube. Laut Etikett ist der Westphale "ein sturer Hund mit rauhem Charme". So ist auch der Wein, 13,5%, recht hell + reif, sehr offene kräuterwürzige Nase. Rustikal, aber mit Tiefgang, klasse. "Malocherwein mit dicken Schwielen an den Händen". War sehr gut zum Pumpernickel mit grober Leberwurst. Molitor Recklinghausen.
- Ruhr 2010 Spätburgunder 2008 Blankenhorn Schliengen 12,5%, leicht und hell. Typischer kleiner Spätburgunder ohne Ecken und Kanten. Einer der offiziellen KHS - Weine, kann überall ausgeschenkt werden ohne groß aufzufallen. Dahinter steckt der Getränkehandelsunternehmer Bierwirth aus Essen.
- Kohle Barbera d ´Asti 2008 Azienda Agricola Busch (11€) Gewidmet der Steinkohle, Barbera für die hl. Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute, 13%, dunkles Rot, sehr saftiger Wein, Kirschkernaromen, frisch, anregend. Idee der Weinhandlung Molitor in Recklinghausen.
- "Kulturhaupstadtbewohner" Fabelhaft 2008 Niepoort Douro (9,80€) 13%, warmer Wein, etwas Vanille, auch eine gewisse Gerbstoffknackigkeit. Dirk Niepoorts Einsteiger verbirgt sich hier, seriös. Genossen zurwestfälischen Auster. Eine Idee von Thomas Kierdorf, Vino Grande / Essen. Der inoffizielle KHS - Wein.
- Molitor Sekt Pinot Brut 12,5% (10€) Handgerüttelt im Recklinghäuser Weinkeller durch Ingeborg Molitor persönlich. Mit viel Liebe gemacht, feinperlig mit ausgwogener Säure, Pfirsich, Aprikose, etwas Hefe. Top. Kommt aus der einzigen Sektkellerei im Ruhrgebiet im Weinkeller der Weinhandlung Molitor. Seit 1993 werden dort Mosel- Rieslinge versektet. Ganz traditionell gären und reifen die Sekte in der Flasche. Sie liegen wie Champagner ein bis drei Jahre auf der Hefe, werden in Handarbeit gerüttelt, entheft, dosiert, verschließen und etikettiert.
- A 43 Secco 11,5% (5,50€) "Pulsierende Lebensader zwischen Industrie und Kultur" steht auf dem Etikett. Frischer Prickler, gut gekühlt lecker, originell. Molitor, Recklinghausen.
- Molitor Sekt Riesling brut 12,5% (10€) Blumenetikett, feine Perlen bringt dieser Blanc de Blanc ins Glas. Gut, kommt aber den Pinot nicht heran.
- Kunst Riesling trocken Markus Molitor 2008 (9€) "Der Kunst ist dieser anregende, lebendige Weißwein gewidmet." Laut Etikett. Kunst gegen Kohle, das alte Motto der Ruhrfestspiele in Recklinhausen. 11,5%, wieder ein Teffer von Ingeborg Molitor, erzeugt von ihrem berühmten Namensvetter von der Mosel. Aprikosenduftig, Süße-Säure-Spiel, gut.
- Ruhr 2010 Weißburgunder Reichsrat von Buhl 200912%, cremige Honigmelone aus Deidesheim in der Pfalz, hinten raus eine Multivitamin-Brausetablette. Der zweite offizielle Kulturhauptstadttropfen.
- "Revier" Grüner Veltliner Optimum 2008 Kamptal Weingut Rabl Langenlois selektiert von "Revier", Vertrieb Weinhandel Julius Meimberg Herne, 13%, Weißwein mit Kraft, Veltliner hat in den Regel mehr Pups als Riesling. Revier sind: Mario Kallweit, Dirk Eggers, Julius Meimberg, Stefan Manier, alles Köche.
- Alt Recklinghausen Sekt extra dry 12% (7€) Die Hausmarke der Weinhandlung Molitor, kommt aus dem Würtembergischen, auf Rieslingbasis. Hat Traditionskundschaft im Vest, bodenständig, wird auch nach der KHS noch ewig ausgeschenkt werden.
Fazit: Wein kommt, Bier geht. Zumindest in der Wunschphantasie eines Ruhris, der sich dem Wein verschrieben hat. Zwar ist natürlich bei allen Weinen viel Marketing im Spiel. Trotzdem sind es Versuche, dieser Region, die sich nach wie vor mit einem Minderwertigkeitskomplex herumschlägt, eine gewisse originelle Wertigkeit zu geben.
Außerdem kommt die Zeit, wo wir unsere Halden und Hänge mit Reben bepflanzen und unseren Wein selber machen! Bis dahin: Ruhriweine !
Kulinarische Begleitung der Probe:
Leberwurst auf Pumpernickel und die Westfälische Auster
Leberwurst auf Pumpernickel und die Westfälische Auster
04.10.2011
Wochenende: Erst Champagner - dann Lambrusco...
Zum letzten sommerwarmen Wochenende in diesem Jahr wurde unter dem Motto "frisch und leicht" geöffnet.
- Zunächst Taittinger brut Réserve 40% Chardonnay / 60 % Pinot ( 12% / 30€), der Einstiegschampagner des Hauses. Auch nach ein paar Jahren im Keller noch knackige Frische, lebendiger, im Mund nachhaltiger Prickler.
- Dann ein Lambrusco ! Allerdings kein Süßer, sondern eine trockene und sehr fruchtige Variante, schöne Cassisnote, süffig: Lambrusco secco Grand Vitae / Cantine Bema / Emiglia (11% / 4,99€)
Im Frühjahr wurde ja aus dem Merum Umfeld und in einigen Weinblogs der Lambrusco - Sommer ausgerufen, beim Würtz (klick hier) gab es eine große Probe. Zitat: "DER Underdog der roten Rebsorten Italiens überhaupt! DER Erzfeind eines jeden vermeintlichen Weinprofis oder Weintrinkers. DER übliche Verdächtige! Für mich: der kleine rote Prinz der Emilia Romagna und der Gottvater des erfrischenden Trinkens aus Italien." Laut Captain Cork, damal noch Klimek, soll der ja auch besonderes gut zu Gegrilltem schmecken (klick hier).
03.10.2011
01.10.2011
Mosel: Dornfelder Sekt
Mal was Exotisches von nebenan, ein Dornfelder von der Mosel, und dann auch noch versektet...
"Dornfelder Sekt" 2007 Schlagkamp - Desoye / Senheim / Mosel (12% / 7,90€) Intensives Rot, auch nach 4 Jahren. Die Perlage hat ein wenig nachgelassen, kein starker Schäumer mehr. Schöne dunkle Früchte, reife Brombeere, im Mund wenig Säure, hat leichte Süße, durchaus voll. Herrliche Spätsommererfrischung, eine Flasche die schneller weg ist, als man kucken kann...
Das Weingut in Senheim (zw. Traben-Trarbach und Cochem) beherbergt auch ein Weinmuseum mit mehr als 10.000 Exponaten aus der Welt der Winzer.
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