...im Mövenpick Weinland bot die Gelegenheit, Italiener zwischen Südtirol und Sizilien in dichter Abfolge zu probieren. Nach vielen Franzosen und Iberern machte es Spaß, sich mal wieder geballt den Weinaromen des Stiefels zu widmen. Zwei Klassiker spielen immer noch die Hauptrolle: Toskana und Piemont !
Der Brunello, der "schöne Dunkle" aus Montalcino südwestlich von Florenz, war der erste mit hohem Aufwand und Anspruch gemachte Wein aus der Sangiovese Traube, zu einer Zeit, als der Chianti nur der einfache Massentrunk aus der Bastflasche war. Brunello di Montalcino war auch bei deutschen Weinfreaks sehr in Mode, noch vor den Weinen aus dem Languedoc und Nordspanien.
Der Il Poggione 2003 überzeugt spontan: Dunkle Früchte , Tabak und Zartbitterschoko, im Mund der volle Körper mit kräftigen aber sehr "offenen" Gerbstoffen verführen den Freund kräftiger Aromen.
Ein ganz anderes Lied singen Barolo und Barbaresco aus dem Piemont: Feinheit, Finesse, Transparenz - die norditalienischen Edelmänner aus der Nebbiolo - Traube erstrahlen in herbstlicher Strenge.
Der Barbaresco Riserva "Santo Stefana di Neive" 1998 von Bruno Giacosa war für seine gut 10 Jahre schon ziemlich reif, schien schon sehr entwickelt: Deutlich helles Orange am Rand, offene reife Pflaumennase, wirkte leicht, seidig, feinwürzig, natürlich kein dicker "Mundfüller" wie der Brunello, eher eine Gesamtaromtik für Burgundertrinker. Der für einen "Großen" relativ knappe Abgang und der am Limit liegende Reifezustand ließen natürlich angesichts des Verkaufspreises von 121€ einige Fragen offen.
(Il Poggione 2003 Brunelli di Montalcino Tenuta il Poggione 28,90 €)
(Santo Stefano di Neive 1998 Barbaresco Riserva Bruno Giacosa 121 €)
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