26.03.2009
Marlies Dumbsky...
25.03.2009
Knisterfinken und Moppelkotze...
...sind zwei wohlklingende Bezeichnungen für Stielmus und Wurstebreieintopf - Traditionsgerichte der westfälischen Küche meiner dem Biere und dem gebrannten Korn verbundenen Heimat !
Feiner und durchaus weinkompatibel ging es letzte Woche bei einem von Slow food initiierten Westfälischen Menü im Restaurant "Zum Neuling" in Bochum zu.
Blutwurstmaultaschen auf Sauerkraut, Pfefferpotthast mit Potthucke und Schwarzwurzelgemüse und Pumpernickelcreme mit Holundermark schmeckten vorzüglich zum Weißburgunder.
Hier ein Bilderalbum vom Abend und ein Bericht mit Fotos von Weindeuter.
23.03.2009
Chateau Rayas 2003...
Rayas (bei der großen Ch9dP Probe von Uwe Bende in Bochum nicht dabei) ist eine der großen Legenden der Weinwelt: Der Grenachegigant aus Chateauneuf du Pape, den man nicht oft vor die Flinte bekommt.
Weltweiter Nachfrage steht eine sehr geringe Produktion gegenüber. Durch die knappe Verfügbarkeit und eine gewisse Abschottung der Winzer umgibt das Weingut der Familie Reynaud eine geheimnisvolle Aura.
Hier sind gute Informationen und hier Bilder vom Winzer.
Besonderheiten von Rayas:
- kein Rebsortenverschnitt, sondern 100 % Grenache noir
- sandige Böden, aus denen die berühmten wärmespeichernden Kiesel entfernt wurden
- extrem geringe Erträge pro Hektar + alte Reben
- Weinbereitung sehr traditionell, kompletter Versicht auf "Technik"
Wie schmeckt er ? Anders ! Gerade im Kontrast zu gleichzeitig probierten Chateauneufs der Blockbuster-Riege kein schwerer Würzbomber, sonder fein und seidig, schon in der Farbe recht hell. In der Nase leicht oxydativer, süßer "hellroter" Duft wie kleine Walderdbeeren, sehr verlockend. Im Mund dann total einnehmend, sehr füllend, ein reiner süßer Balsam. Frucht, Würze, Gerbstoffe laufen ziemlich elegant auf einer Spur, und das noch lange nach dem Schlucken...
Irgendwie hatte ich plötzlich eine Geschmackserinnerung an eine besonders gute Flasche des Chateau Musar, jenem berühmten libanesischen Roten aus dem Bekaa Tal. Davon hab ich noch was, probier ihn Samstag mal + berichte dann.
19.03.2009
Ein Bordeaux Menü...
...im Dortmunder Bistro@55 bot die Gelegenheit, mal einige Bordeaux der Jg. ´o5,´06 und ´07 zum Essen zu probieren.
Fazit: siehe unten !
Qualität und Aufmachung der Speisen: Fein !
Bitte für Detailansicht die Bilder klicken...
Bordeaux...
... schmeckt nur (und selbst dann nicht immer) teuer gut, ist was für konservative Weintrinker, die sich für Hierachien und Einteilungssysteme aus dem 19. Jh. begeistern können, für Weinadel und Weinbourgeoisie schwärmen. Das ist einfach das gewachsene Verdikt bei vielen, die in den letzten zehn Jahren zu Weinfreaks geworden sind - und die sich stattdessen den aromastarken, warmwürzigen Weinen z.Bsp. von der Rhone, dem Languedoc und dem Ribera etc. zugewendet haben. Im Weinhandel wurde entsprechendes immer breiter aufgestellt, gute Qualitäten ab 7€, ab 12€ geht da schon häufig "die Sonne auf"...
Bordeaux wurde derweil in den Spitzen immer teurer. Die Top crus über 500€ Fl., die aktuellen 2006er werden noch auf diesem Niveau angeboten (Mouton Rothschild für 595.-, Petrus für 73€ pro Schluck) Aber diese Preise geraten zur Zeit total unter Finanzkrisendruck und mit ihm das ganze kartellartige System der Bordeauxvermarktung mit ihren Maklern, Negociants und Importeuren. Die noch in den Gütern lagernden 07er und 08er lassen sich offenbar nicht mehr zu diesen irren Summen verkaufen. Hier und hier dazu etwas.
Bei Veranstaltungen von Karstadt-Wein (=Perfetto, das neue Feinschmeckerlabel von Karstadt) in Dortmund gab es die Gelegenheit einige aktuelle Bordeaux zw. 12€ und 100€ zu kosten. Überraschung: Schon der 2005er Ch. Pey la Tour (11,99€) zeigte in der Einstiegsklasse reife dunkle Frucht feine dichte Gerbstoffe. 2006er Belgrave auch erstaunlich üppig und "trinkbar", selbst 2006er Phelan Segur aus St. Estephe zugänglich, dicht mit viel Kaffeschmelz.
Die Marketingdirektorin von Phelan Segur mit dem schönen Namen Josianne Himmelberger brachte die Anstrenungen vieler Chateaus auf den Punkt: bessere Weine auch in schlechteren (Klima)jahren durch Fortschritte in Vinifikation und geändertes Weinbergsmanagement. Stichworte: dichterer Bewuchs, intelligente Entlaubung, Entfernung unreifer Traubenbüschel, Ernte reifer Trauben durch angepassten Leesezeitpunkt, Sortierung der Trauben auf Rütteltischen für getrennte Vinifizierung, sanfte Abbeerung, angepasste schonende Maischegärung.
Auch ohne chemo-technische Manipulationen zur Mostkonzentration wie Umkehrosmaose, Vakuumverdampfung etc. führt all dies zu auch schon jung sehr gut trinkbaren Weinen mit Befriedigungspotential, ohne dabei preislich völlig abzudrehen.
Orson Welles...
.. hat in den 70er Jahren in Werbespots für die US-Weinmarke Paul Masson den genussverliebten Weinfreund gegeben - sehr lustig hier dieses outtake !
10.03.2009
Weitere Bilder zur Ch9dP Probe von Leser Axel !
und ein Bericht von Sigi Hiss über eine "AfterOneWeek" Probe: Die Reste vom 1.März wurden aus den eine Woche geöffneten Flaschen getrunken - mit beeindruckendem Ergebnis !
02.03.2009
Chateauneuf satt...
...gab es am Sonntag nachmittag in Bochum.
138 Weine von 68 Weingütern aus Chateauneuf du Pape zur gleichen Zeit am gleichen Ort, alle offen und über 4 Stunden von Organisator Uwe Bende zur Verkostung freigegeben - das war am 1. März für einige Weinfreunde in Bochum die genussvolle Herausforderung !
Für einen Fan der Edlen Roten von der Rhone sorgte allein der Anblick der vielen prächtigen Flaschen für einen gewissen Adrenalinausstoß. Dabei kam natürlich keine Komplettverkostung in Frage, ich wollte nicht zu sehr spucken, nicht enzyklopädisch rangehen, sondern ausgewählt wirklich geniessen.
Bei allen Unterschieden durch Jahrgänge (vertreten waren´95-´07 mit Schwerpunkt´06) und Stilistik: Angefangen bei den für Chateauneuf günstigen Enstiegsqualitäten (z.Bsp. Domaine Saint Siffrein 2006) bis 20€ bis zu den Spitzen jenseits 50€ (Beaucastel, Mordoree, La Nerthe, Janasse, Charvin) war das Niveau absolut beeindruckend. Ob cremig, schmelziger Schmeichler wie Tardieu Laurent Vielles Vignes 2005 (Kirschlikör mit Cappuccino), vollfruchtiger und dunkelwürziger Barockengel wie Pegau 2006, feingeschliffener, elegant und differenziert schmeckender Edelmann wie Marcoux Vielles Vignes 2006 – immer ein Spaßgenuß, die Nase ins Probenglas zu halten und Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erschmecken.
Warum machen ausgerechnet diese Weine so an ? Mein Fazit: Im Chateauneuf gelingt die Verbindung von südlich-dichter Opulenz mit Delikatesse und Finesse. Von zart bis hart, oft sogar gleichzeitig ! Es sind, auch bei eher „modern“ arbeitenden Winzern, keine eindimensionalen Fruchtbomben und Tannintanker. Sie sind nie langweilig, machen aber auch nicht nervös, sondern strahlen eine ausgeglichene Harmonie und Ruhe aus: Ausdifferenzierte und tiefgründige Charakterdarsteller.
So – genug der Schwelgerei ! Geht mal auf diese Seite zu Ch9dP und schaut euch die Porträts der Weingüter und Winzer an. Man sieht, daß es hier überwiegend eher kleine, sehr individuell und handwerklich arbeitende Erzeuger sind.
Bitte hier anschauen oder anklicken für Albumansicht: |
Abonnieren
Posts (Atom)