Ein Dauerbrenner ist die Diskussion um den richtigen Flaschenverschluß beim Wein, das Thema ist immer wieder für emotionsgeladene Diskurse gut. Ein Pamphlet contra Naturkork ("...Gegenstand, der in Form und Konsistenz einem gebrauchten Tampon gleicht...") gibt es aktuell vom Weinfreund Werner Elflein (klick).
Aber auch Pro Kork wird zur Zeit getrommelt, die portugiesische Korkindustrie investiert gerade 12,5 Millionen Euro in eine Werbekampagne mit der sie die Vorteile des Korkverschlusses für Weine betont.
Vor ein paar Wochen gab es zum Thema "Dreh oder Plopp" eine interessant besetzte Diskussionsrunde in Essen. Winzer und Weinblogger Dirk Würtz, eher eingeladen als Korkkritiker, gab sich pragmatisch. Ihm sei es egal womit der Flaschenhals verschlossen würde. Hauptsache sei, daß nichts rauslaufe und der Korken dem Wein nichts antue.
Dagegen stand Roman Niewodniczanski, Edelwinzer von der Saar (Van Volxem), mit großer Geste und großen Worten: Der Schraubverschluß wiederspreche in allem seinen Idealen. Für das Premiumsegment, wie es Van Volxem nun mal darstelle, käme nur der hochwertige Korkverschluss in Frage. Er sei die Voraussetzung für die Entwicklung von komplexen Aromen in der Flasche. Nur der Kork passe in Haptik und Ästhetik zum Kulturgut Wein. Aber der Kunde könne sich ja entscheiden, so wie zwischen einer Quartzuhr und einer mechanischen Uhr. Breites Schmunzeln, als darauf Dirk Würtz betonte, daß er eine solche trage...
Auch Markus del Monego sprach sich für eine Klassengesellschaft beim Weinverschluß aus: Schraub für Einsteiger und für schnellen Verbrauch gedachte Jungweine, Kork für die Teuren. Hier kam auch das Argument, daß ein dichter Kork gar keinen Sauerstoffaustausch mit der Außenluft zulasse, die Luft sei in den Kapillarzellen des Korkens gebunkert.
- Die Korklobby stellt hier (klick) die Vorteile heraus
- Zum Thema Kork bei Dirk Würtz hier und hier